Arbeitserleichterung bei der Konstruktionsauslegung

Sie haben sicher öfters verzweifelt, wenn man „nur mal schnell“ eine einfache Konstruktion bemessen musste, dass aber in den aktuellen Ablauf zeitlich nicht gepasst hat. Für den Fall, dass Sie einfache Konstruktionen ohne viel Aufwand einer ausgewiesenen Last gegenüberstellen möchte, hat Sikla die Anwenderrichtlinie Simotec entwickelt.

Die Anwenderrichtlinie bietet den riesigen Vorteil, dass die hierin aufgeführten Lastwerte, die die Konstruktion abtragen kann, bereits abgemindert sind und Sie ihre Einwirkungen im Verlauf des Rohrnetzplans direkt gegenüberstellen können. Das bedeutet im Klartext, die Belastung die Ihnen das Berechnungsprogramm für die Rohrstatik an der entsprechenden Stelle ausgibt, können Sie direkt mit den Werten der Tabellen der gewünschten Konstruktion abgleichen. Wie das genau funktioniert, das möchten wir Ihnen im nachfolgenden Abschnitt näherbringen.

Lesart der Tabellen

Auf jeder Seite befinden sich verschiedene Darstellungen von Tabellen mit verschiedenen Lastfällen und deren entsprechenden Lastangaben. 

U-Konstruktion EinzellastExemplarische Darstellung einer Lasttabelle als Auszug der Anwenderrichtlinie

Gerne möchten wir an dieser Stelle auf die Darstellung der Tabellen eingehen: In der obersten Zeile wird auf die Länge der Traverse – vom Anschlag am Profil links zum Anschlag am Profil rechts eingegangen, diese wird in 500 mm Schritten bis 3.000 mm angegeben. In der ersten Spalte der Tabelle wird die Höhe der Konstruktion abgetragen: vom Baukörper bis an die Mitte der quer verlaufenden Traverse in 500 mm Schritten bis 3.000 mm. Liegen Sie bei der Auswahl Ihrer Konstruktion zwischen den angegebenen Werten bei Höhe oder Länge, dann wird auf den nächsthöheren Wert aufgerundet. Wollen Sie es ganz genau wissen, dann können Sie auch zwischen den relevanten Werten interpolieren.

Unter den Längenangaben sind jeweils zwei weitere Spalten zu finden. Diese beschreiben die zulässige Last in Z-Richtung für zwei verschiedene Fälle der Leitungsmedien:

Fall 1

Die Linke der beiden Spalten beschreibt Fz für eine ruhende, vertikale Last beispielsweise die Gewichtslast einer liegenden, gefüllten Rohrleitung, sofern Fx auch im Betriebszustand der Anlage 0 ist, also quasi kaltgehenden Leitungen.

U-Konstruktion Einzellast_kaltgehendLasttabelle als Auszug der Anwenderrichtlinie mit markierter Spalte für kaltgehende Leitungen

Fall 2

Die jeweils rechte Spalte beschreibt Fz für eine reduzierte Gewichtslast in Verbindung mit einer Last in Achsrichtung, bei beispielsweise warmgehenden Leitungen im Betriebszustand. Sie profitieren sofort vom fertigen Ergebnis und gleichen nur Ihre Gewichtslast mit der zulässigen Last aus der Tabelle ab. Sollten Sie jedoch den Fx-Wert im Einzelnen ausweisen wollen, muss dann die niedrigere Fz-Kraft mit dem Haftreibungskoeffizienten multipliziert werden – für die Sikla Rohrlager mit angelegter Gleitplatte kann hier von µ0=0,2 ausgegangen werden.

U-Konstruktion Einzellast_warmgehendLasttabelle als Auszug der Anwenderrichtlinie mit markierter Spalte für warmgehende Leitungen

Wichtig: Der angegebene Lastwert ist immer der Fz-Wert. Einmal reine Vertikallast, einmal abgemindert mit Einwirkung einer Axiallast.

Auch wenn diese Beispiele hier am System siFramo vorgenommen wurden, deckt die Anwenderrichtlinie auch das Trägersystem Simotec und die Rohrlager mit ab.

Was ist zu beachten?

Wenn Sie mit den Tabellen arbeiten, dann sind ein paar Punkte zwingend zu beachten. Im Folgenden möchten wir gerne auf diese Punkte einzeln eingehen

  • Befestigung am Baukörper

    Es gelten immer die auf der Seite aufgeführten Baukörperanbindungen. Sollten keine Verbindungen auf der Seite aufgeführt sein, dann gilt rechnerisch eine Befestigung mit einem Montageset am Stahlträger als Grundlage.

  • Hängend/Stehend

    Alle auf den unterschiedlichen Seiten aufgeführten Konstruktionen können hängend oder stehend verwendet werden. Soll die Konstruktion an einer Wand abstehend verwendet werden, bitten wir Sie um Rücksprache mit unseren technischen Beratern der Anwendungstechnik oder des Project Engineerings.

  • Stückliste darf nicht verändert werden

    Die aufgezeigten Konstruktionen sind immer entsprechend der jeweiligen Bauteilstücklisten zu verbauen. Sollten Sie Bauteile der Konstruktionen austauschen oder ändern wollen, bzw. die Befestigung am Baukörper adaptieren, dann weisen wir Sie darauf hin, die Konstruktion neu zu berechnen.

  • Maximale Verformung

    Unter den Tabellen der jeweiligen Seite ist immer die maximale Verformung, die unter den angegebenen Lastwerten zulässig ist, aufgeführt. Sie wird beispielsweise als H/100 oder L/200 angegeben. Zu interpretieren ist das Ganze dann in Verbindung mit Ihrer Konstruktion: bei 1.500 mm Höhe darf sich das in der Höhe angebrachte Profil um maximal 1.500/100=15 mm verformen.

Beachten Sie all diese Punkte, dann können Sie diese standardisierten Anwendungsfälle im kommenden Fall sicherlich schneller abdecken. Entdecken Sie unsere Anwenderrichtlinie Simotec jetzt.

Anwenderrichtlinie herunterladen

Patrick Merkt

Geschrieben von Patrick Merkt

Head of Local Marketing & Product Management

patrick.merkt@sikla.com

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